- Details
- Gesundheit Kategorie:
- Veröffentlicht: 03. September 2020
Welchen Einfluss hat regelmĂ€Ăige Bewegung bei Hypertonie (Bluthochdruck)?
Bluthochdruck (Hypertonie) ist einer der wichtigsten, beeinflussbaren Risikofaktoren fĂŒr kardiovaskulĂ€re Erkrankungen. Lebensstilfaktoren (wie Bewegung, ErnĂ€hrung und Stressmanagement) spielen hier eine sehr groĂe Rolle. Nicht nur das Risiko der Entwicklung von Bluthochdruck kann durch regelmĂ€Ăige Bewegung reduziert werden, sondern auch bei bereits bestehenden erhöhten Werten wirkt sie sich positiv aus!
Was ist Hypertonie?
Unter Hypertonie versteht man die Erhöhung des systolischen Blutrucks ĂŒber 140 mmHg und/oder des diastolischen Blutdrucks ĂŒber 90 mmHg. In diesem Fall spricht man von einer âmildenâ Hypertonie (Grad 1). Ab systolischen Werten ĂŒber 160 und/oder diastolischen ĂŒber 100 handelt es sich um moderate Hypertonie (Grad 2), und ab systolischen Blutdruckwerten von 180 und/oder diastolischen von 110 spricht man von schwerer Hypertonie (Grad 3). Mehr ĂŒber den Blutdruck könnt ihr auch hier lesen: Herzkreislaufregulation.
Der GroĂteil aller Hypertonie-Erkrankungen (85 - 95%) wird als âessentiellâ bezeichnet. Das bedeutet, dass keine alleinstehende Ursache dafĂŒr verantwortlich gemacht werden kann, sondern es sich meist um das Produkt von mehreren Faktoren handelt, die in Summe zur Entwicklung des hohen Blutdrucks gefĂŒhrt haben. Dazu gehören genetische Faktoren und Umweltfaktoren (wie ErnĂ€hrung, körperliche InaktivitĂ€t, Stress und psychologische Faktoren). Die restlichen 5 - 15% werden als âsekundĂ€re Hypertonieâ bezeichnet. Diese entsteht beispielsweise aufgrund renovaskulĂ€rer Erkrankungen (die GefĂ€Ăe der Niere betreffend, z.B. Nierenarterienstenose), Hormon-/Stoffwechselstörungen (zum Beispiel Cushing-Syndrom) oder Einengung der Aorta.
Effekte von körperlicher AktivitÀt auf den Blutdruck
Bereits eine einzige Einheit von körperlicher AktivitĂ€t fĂŒhrt zu einer akuten Reduzierung des Blutdrucks. Aber vor allem der Langzeiteffekt ist fĂŒr Hypertoniker von Bedeutung! RegelmĂ€Ăige Bewegung gilt nachgewiesen als erfolgreiche Strategie, um den Blutdruck langfristig zu senken.
In einer umfassenden Studie (welche die Ergebnisse von 72 Studien zusammengefasst hat) wurde bestĂ€tigt, dass regelmĂ€Ăiges Ausdauertraining den Ruhe-Blutdruck bei Personen mit milder bis moderater essentieller Hypertonie (siehe Beschreibung im Absatz âWas ist Hypertonieâ) um 7 (systolisch) / 5 (diastolisch) mmHg senkt. Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Effekt nur erhalten bleibt, wenn man die regelmĂ€Ăige Bewegung auch nach dieser Verbesserung beibehĂ€lt.
RegelmĂ€Ăige körperliche AktivitĂ€t reduziert aber nicht nur den Ruhe-Blutdruck, sondern auch den Anstieg durch körperliche und mentale Belastung und Stress.
Lesetipp: Mehr zur kardiovaskulÀren PrÀvention - Wie körperliche AktivitÀt gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkt
Lesetipp: Bewegungsempfehlungen bei Bluthochdruck - Welche Arten von körperlicher AktivitÀt werden bei Bluthochdruck empfohlen?
Wichtiger Hinweis â kein intensives Training ohne AufwĂ€rmen!
Direkt zu Belastungsbeginn (zum Beispiel am Anfang eines Trainings) sind die BlutgefĂ€Ăe noch nicht auf den erhöhten Bedarf vorbereitet. Es kommt zu einem natĂŒrlichen Anstieg des Blutdrucks. Durch ein langsames AufwĂ€rmen des Körpers hat dieser die Möglichkeit, zu hohe Blutdruckspitzen zu verhindern. Deshalb ist es bei bestehendem Bluthochdruck besonders wichtig, den Körper jedes Mal mit einem AufwĂ€rmen auf die Bewegung vorzubereiten.
Sie sind Hypertoniker und möchten aktiv werden? Perfekt! Aber lassen Sie sich vorher medizinisch durchchecken (inkl. Belastungsuntersuchung). FĂŒr Neu- und Wiedereinsteiger gilt zudem immer, nur niedrige bis moderate BelastungsintensitĂ€ten zu wĂ€hlen und nie zu intensiv zu starten.
Folgen Sie uns auf Instagram und Facebook und verpassen Sie dadurch nicht unsere nÀchsten BeitrÀge:
- Welche Arten von körperlicher AktivitÀt werden bei Bluthochdruck empfohlen?
- Warum sollte man einen hohen Blutdruck behandeln?
- Wie wirkt Entspannung bei Bluthochdruck?